Was bringt die Kniespritze?


Quälende Arthrose
Was bringt die Kniespritze?
Syda Productions/shutterstock.com
90% der über 65-Jährigen leiden an einer Arthrose, bei vielen ist das Knie betroffen.

Wenn bei der Kniearthrose Schmerzmittel nicht mehr ausreichen, empfehlen Orthopäd*innen oft die Injektion von Entzündungshemmern oder Hyaluronsäure ins Kniegelenk. Doch welcher Wirkstoff hilft am besten?

Gelenkspritze kann Arthose nicht heilen

Eine fortschreitende Kniegelenksarthrose lässt sich auch mit Gelenkspritzen nicht heilen, das ist klar. Doch bei starken Beschwerden kann man damit oft die drohende Gelenkoperation hinausschieben. Zum Einsatz kommen verschiedene Wirkstoffe. Wie gut Kortison, Hyaluronsäure, Plättchen-reiches Plasma (PRP, auch Thrombozyten-reiches Plasma) oder Wachstumsfaktoren-reiches Plasma (PRGF) im Vergleich zu Placebos helfen, wurde nun anhand einer Analyse von 23 Studien mit 4606 Arthrosepatient*innen nachgegangen. Von besonderem Interesse für die Forscher*innen war, wie gut die Wirkstoffe die Beschwerden auch nach sechs Monaten noch besserten.

Plättchen-reiches Plasma vor Hyaluronsäure

Sechs Monate nach der Injektion besserten sowohl Hyaluronsäure als auch PRP und PRGF Schmerz und Funktion. Am erfolgreichsten schnitt PRP ab, danach folgten PRGF und Hyaluronsäure. Problematisch beim PRP ist allerdings die Zusammensetzung des Wirkstoffs: Diese unterscheidet sich häufig, so dass unterschiedliche Präparate auch unterschiedlich gut wirken. So sollen z. B. Formulierungen mit wenig weißen Blutkörperchen eine bessere Wirkung erzielen als solche mit hohem Anteil. Um klarere Ergebnisse zu bekommen, sind nun Untersuchungen mit standardisiertem PRP erforderlich, also einem PRP in immer gleicher Zusammensetzung.

Kortison bringt langfristig nichts

Im Gegensatz zu den anderen drei Wirkstoffen war Kortison nach sechs Monaten nicht effektiver als Placebo. Eine positive Langzeitwirkung der Kortisonspritze bleibt auch durch diese Untersuchung fraglich, betonen die Studienautor*innen. Dies ist ein weiterer Grund, warum Kortisonspritzen ins Gelenk umstritten sind. Ein anderer sind ihre unerwünschten Wirkungen: Denn auch wenn Kortison akut Entzündung und Schmerz im Arthoseknie eindämmen, so schaden sie doch dem bei Arthrose ohnehin angegriffenen Gelenkknorpel.

Quelle: SpringerMedizin

News

Training bessert Atemnot
Training bessert Atemnot

Long-COVID mit Folgen

Long-COVID-Patient*innen sind häufig schnell aus der Puste. Gegen ihre Kurzatmigkeit kann ein spezielles Training der Atemmuskulatur helfen.   mehr

Wie Hunde kranken Menschen helfen
Wie Hunde kranken Menschen helfen

Doktor Bello

Hunde gehören nicht nur zu den besten Freunden der Menschen. Die Vierbeiner gewinnen auch als medizinische Helfer immer mehr an Bedeutung: Sie führen Blinde über die Straße, erschnüffeln Unterzucker und beruhigen in Stresssituationen.   mehr

Beere schützt die Frauenblase
Beere schützt die Frauenblase

Immer wieder Harnwegsinfekte?

Cranberrys können Frauen vor Harnwegsinfektionen schützen. Allerdings profitiert nicht Jede davon, wie eine aktuelle Analyse zeigt. Dafür scheinen die kleinen Beeren auch bei Kindern protektiv zu wirken.   mehr

Schmerzmittel im Freizeitsport
Schmerzmittel im Freizeitsport

Risiken kaum bekannt

Die Einnahme von verschreibungsfreien Schmerzmitteln kann zu Überlastung und gefährlichen Spätfolgen führen. Doch kaum einer Sportler*in sind die Risiken bewusst.   mehr

WHO: So geht gesunde Ernährung
WHO: So geht gesunde Ernährung

Neue Richtlinien veröffentlicht

Acht Millionen – das ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die beeindruckende Anzahl an Todesfällen, die eine gesündere Ernährung jährlich verhindern könnte. Wie das gelingt, beschreibt die WHO in einer neuen Ernährungs-Richtlinie.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Rats-Apotheke
Inhaber Michael Busch
Telefon 06224/8 39 21
E-Mail info@ratsapo-online.de